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Produktdetails

Verlag
Südwest
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
192
Infos
192 Seiten
ca. 80 farbige Fotos und Illustrationen, mit Tabellen und Grafiken
ISBN
978-3-641-15247-5

Kurztext / Annotation

Aus dem Bauch heraus schlank!
Darmbakterien und deren vielfältige Aufgaben sind zur Zeit ein Trendthema. Die Erforschung dieses Ökosystems in unserem Inneren hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Inzwischen weiß man, dass auch das Gewicht und das Wohlbefinden zu einem entscheidenden Teil von der Darmflora bestimmt werden. Die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, über die Ernährung Einfluss auf die Darmbakterien und den Verdauungstrakt und dadurch auch auf das Körpergewicht zu nehmen.

Zum ersten Mal und in allgemeinverständlicher Sprache werden hier all diese Zusammenhänge aufgezeigt. Das Buch hilft mit praktischen Ratschlägen und Rezepten dabei, die Darmflora in Richtung 'schlank' zu programmieren.

Ein neuer Diätansatz, wissenschaftlich fundiert und hochaktuell

Nachhaltig, schonend und dauerhaft zum Wunschgewicht

Gezielte Beeinflussung der Darmflora

Mit zahlreichen Rezepten

Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann ist Medizinerin und Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Dort erforscht sie unter anderem die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und Gesundheit. 2018 hat sie das lizensierte Online-Ernährungscoaching 'Gesund mit Darm' entwickelt, das von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst wird. Weitere Themen, über die die Medizinerin regelmäßig schreibt, sind Ernährung, Hauterkrankungen und Better Aging. Michaela Axt-Gadermann lebt mit Mann und Kindern in der Nähe von Fulda.

Mehr Informationen zum Thema 'Darm' finden Sie auch auf der Internetseite www.gesund-mit-darm.de.

Textauszug

BLICK IN DIE GLASKUGEL?

In einem Gespräch erzählte mir die wissenschaftliche Mitarbeiterin eines bekannten Labors, dass sie vor einiger Zeit die Zusammensetzung der Darmbakterien mehrerer Mitarbeiter überprüft hätte. Dabei fiel auf, dass ein schlanker, sportlicher Kollege eine auffallend "dicke" Darmbesiedelung hatte. Also fragte sie ihn, warum er denn so schlank sei, obwohl er aufgrund seiner Darmbewohner eher zu den "guten Futterverwertern" zählen würde. Daraufhin erzählte er, dass er früher stark übergewichtig gewesen sei, dann aber etliche Kilos abgenommen habe. Nun müsse er sehr stark aufpassen, dürfe nur kleine Portionen essen und müsse viel Sport treiben, um sein Gewicht zu halten. Wenn man an der Darmflora nichts ändert, kann man also nur mit strenger Disziplin und wenigen Kalorien das Gewicht halten. Würde der schlanke Mitarbeiter nun anfangen, ganz normal - nicht unbedingt übermäßig - zu essen, wäre das "Hüftgold" wahrscheinlich vorprogrammiert.

Unsere Gewichtszukunft wird
schon im Kindesalter entschieden.

Mit einer Werbeaussage wie "Benenne mir deine Darmflora und ich sage dir, ob du später Gewichtsprobleme bekommst" könnte man sich wohl als seriöser Wahrsager betätigen, denn durch eine Stuhlprobe lässt sich in vielen Fällen die Gewichtszukunft voraussagen. Offensichtlich kann man sogar an den Darmbakterien kleiner Kinder ablesen, ob sie später schlank oder mit etwas mehr Babyspeck in die Grundschule kommen. Kinder, die mit sieben Jahren übergewichtig waren, hatten schon im Kleinkindalter andere Darmbakterien als die, die schlank eingeschult wurden.

Ersteren mangelte es an Bifidobakterien, dafür waren Staphylokokken, die zur Familie der Hüftgoldbakterien zählen, reichlich im Stuhl nachweisbar. Offensichtlich gehen Veränderungen der Darmflora der Entwicklung von Übergewicht voraus. Schwangere, die nur eine kleine Zahl an Rank-und-schlank-Bakterien (Bacteroides und Bifidobakterien), dafür aber zahlreiche Burschen aus der Hüftgoldfraktion (Staphylokokken) aufwiesen, waren entweder bereits übergewichtig oder nahmen während der Schwangerschaft auffallend viele Kilos Gewicht zu. Auch Marker wie Blutzucker oder Blutfettwerte waren bei ihnen häufig erhöht. Eine gute Versorgung mit Bifidobakterien hingegen ließ die Schwangeren schlank bleiben. Bifidobakterien leben in mehr oder weniger großer Zahl in unserem Darm. Wenn wir die richtigen Dinge essen, vermehren sich diese Keime recht munter. Was dafür öfter auf dem Speiseplan stehen sollte, erfahren Sie hier. Wir können aber speziell diesen Bakterienstamm auch über Präparate, sogenannte Probiotika zuführen. Mehr über Probiotika erfahren Sie in Kapitel 6.

SAG MIR, WIE DU GEBOREN WURDEST, UND ICH SAGE DIR, WIE SICH DEIN GEWICHT ENTWICKELT

Die Besiedelung unseres Darms
beginnt direkt nach der Geburt.

Die Entscheidung, welche Bakterien eine Chance bekommen, über unser Gewicht zu bestimmen, fällt schon früh. Die Besiedelung unseres Darms beginnt, sobald wir das Licht der Welt erblicken. Und schon in dieser frühen Phase kann der Grundstein für eine günstig oder eher ungünstig zusammengesetzte Darmflora gelegt werden. Im Mutterleib ist der Darm noch frei von Keimen. Doch das ändert sich schnell. Mikroorganismen, die wir von Mama und Papa aufnehmen, die in unseren Verdauungstrakt wandern, wenn wir unser Meerschweinchen oder den ersten Freund küssen, uns ein Eis mit der Kindergartenfreundin teilen, oder Bakterien, die wir mit der Nahrung aufschnappen, besiedeln den Verdauungstrakt. Eltern geben ihren Kindern mehr mit als nur ihre Gene. Forscher konnten feststellen, dass bei einjährigen Kindern Bakterien beider Elternteile im Darm zu finden sind.

Bei jedem Zusammentreffen mit anderen Menschen oder dem Kontakt zur Umwelt wandern also neue Bakterien in den Darm und vermehren sich rasant. Je vielfältiger die Darmflora durch die unterschiedlichen Kontakte wird, desto besser.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Prof . Dr. Michaela Axt -Gadermann, Jahrgang 1967, lehrt an der Hochschule Coburg im Studiengang Gesundheitsförderung. Sie ist Hautfachärztin und Sportmedizinerin. Als solche berät sie seit Jahren Kosmetikfirmen und -redaktionen bei dermatologischen Fragen. Sie lebt mit ihrer Familie bei Fulda.