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Produktdetails

Verlag
C.H. Beck
C.H.Beck
Erschienen
2023
Sprache
Deutsch
Seiten
442
Infos
442 Seiten
mit 1 Karte
223 mm x 151 mm
ISBN
978-3-406-71402-3

Hauptbeschreibung


Ein immer noch fremd anmutendes, von Kriegen und Katastrophen zerklüftetes Gebiet beginnt östlich von Deutschland und erstreckt sich über Russland bis zum Orient. Navid Kermani ist entlang den Gräben gereist, die sich gegenwärtig in Europa neu auftun: von seiner Heimatstadt Köln nach Osten bis ins Baltikum und von dort südlich über den Kaukasus bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern. Mit untrüglichem Gespür für sprechende Details erzählt er in seinem Reisetagebuch von vergessenen Regionen, in denen auch heute Geschichte gemacht wird.


Navid Kermani ist im Auftrag des SPIEGEL von seiner Heimatstadt Köln durch den Osten Europas bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern, gereist. Die Reise führte ihn mitten durch den jüdischen «Ansiedlungsrayon» der Zarenzeit, die «Bloodlands» des Zweiten Weltkriegs, am Riss zwischen Ost und West entlang, wo der Kalte Krieg längst nicht zu Ende ist und im Donbass zum heißen Krieg wird. Er hat die Trümmer zerstörter Kulturen und die Spuren alter wie neuer Verwüstungen gesehen. Vor allem hat er Menschen getroffen, die innerlich zerrissen sind, weil sie sich auf der Suche nach Heimat und Wohlstand auf eine Seite schlagen müssen. Mit wenigen Strichen lässt er das Nachtleben der Großstädte lebendig werden, Geschäfte wie zu Sowjetzeiten, hippe Cafés, die Gelassenheit in Frontnähe und die Angst vor den anderen, wer immer das ist.





"Das Beispiel von Navid Kermani zeigt, wie voraussetzungsreich eine Autorschaft gemacht sein muß, wie vielfach gebrochen, marginalisiert, davon betrübt und zugleich euphorisiert, wie sehr, bei aller Kritik, weltbegeistert sie sein muß, daß sie sich die Rolle des politischen Schriftstellers, die auch besonders schön leuchtet, zutrauen darf."



Rainald Goetz, Dankesrede zur Verleihung des Büchner-Preises 2015

Inhaltsverzeichnis



Köln 


Erster Tag: Schwerin 


Zweiter Tag: Von Berlin nach Breslau 


Dritter Tag: Auschwitz 


Vierter Tag: Krakau 


Fünft er Tag: Von Krakau nach Warschau 


Sechster Tag: Warschau 


Siebter Tag: Warschau 


Achter Tag: Von Warschau nach Masuren 


Neunter Tag: Kaunas 


Zehnter Tag: Vilnius und sein Umland 



Elfter Tag: Über Paneriai nach Minsk 


Zwölft er Tag: Minsk und Chatyn 


Dreizehnter Tag: In die Sperrzone von Tschernobyl 


Vierzehnter Tag: Kurapaty und Minsk 


Fünfzehnter Tag: In die Sperrzone hinter Krasnapolle 



Sechzehnter Tag: Von Minsk nach Kiew 


Siebzehnter Tag: Kiew 


Achtzehnter Tag: Von Kiew nach Dnipro 


Neunzehnter Tag: An die Front im Donbass 


Zwanzigster Tag: Über Mariupol ans Schwarze Meer 


Einundzwanzigster Tag: Am Schwarzen Meer entlang nach Odessa 


Zweiundzwanzigster Tag: Odessa 


Dreiundzwanzigster Tag: Abflug aus Odessa 


Vierundzwanzigster Tag: Über Moskau nach Simferopol 


Fünfundzwanzigster Tag: Über Bachtschyssarai nach Sewastopol 


Sechsundzwanzigster Tag: Entlang der Krimküste 


Siebenundzwanzigster Tag: Von der Krim aufs russische Festland 


Achtundzwanzigster Tag: Nach Krasnodar 


Neunundzwanzigster Tag: Von Krasnodar nach Grosny 


Dreißigster Tag: Grosny 


Einunddreißigster Tag: In den tschetschenischen Bergen 


Zweiunddreißigster Tag: Von Grosny nach Tiflis 


Dreiunddreißigster Tag: Tiflis 


Vierunddreißigster Tag: Tiflis 


Fünfunddreißigster Tag: Nach Gori und an die georgisch-ossetische Waffenstillstandslinie 


Sechsunddreißigster Tag: Von Tiflis nach Kachetien 


Siebenunddreißigster Tag: Von Kachetien nach Aserbaidschan 


Achtunddreißigster Tag: Entlang der aserisch-armenischen Waffenstillstandslinie 251


Neununddreißigster Tag: Mit dem Nachtzug nach Baku 


Vierzigster Tag: Baku 


Einundvierzigster Tag: Baku und Qubustan 


Zweiundvierzigster Tag: Abflug aus Baku 


Dreiundvierzigster Tag: Eriwan 


Vierundvierzigster Tag: Eriwan 


Fünfundvierzigster Tag: Zum Sewansee und weiter nach Bergkarabach 


Sechsundvierzigster Tag: Durch Bergkarabach 


Siebenundvierzigster Tag: An die armenisch-aserische Waffenstillstandslinie und weiter nach Iran 


Achtundvierzigster Tag: Über Dscholfa nach Täbris 


Neunundvierzigster Tag: Über Ahmadabad zur Festung Alamut 


Fünfzigster Tag: Ans Kaspische Meer und weiter nach Teheran 


Einundfünfzigster Tag: Teheran 


Zweiundfünfzigster Tag: Teheran 


Dreiundfünfzigster Tag: Teheran 


Vierundfünfzigster Tag: Abflug aus Teheran 


 Mit der Familie in Isfahan 


 Aufbruch 



Zitat aus einer Besprechung


„So lebendig, dass man gar nicht wieder aufhören kann“





Deutschlandfunk











"Vielleicht sind seine Reportagen das Hauptwerk dieses öffentlichen Intellektuellen. Sie ergeben eine Kulturgeschichte des Unmittelbaren."



Philipp Holstein, Saarbrücker Zeitung, 20. März 2018





"Der Reporter Navid Kermani ist fasziniert von der Fremde. Zu seiner Neugier auch auf unbequeme Wahrheiten kommt eine große Fähigkeit zur Einfühlung: Der Versuch, schreibend zu verstehen, was Menschen trennt – und was sie verbindet."



Andreas Lueg, ARD ttt, 18. März 2018





"Kermanis Blick für sprechende Details, sein ausgeprägtes Sensorium für Stimmungen und Atmosphären bewähren sich auch in der für ihn fremden Region."



Holger Heimann, SR2, 31. Januar 2018





"Kermani gelingt dabei, ein flammendes Plädoyer für Europa, das seinen Platz im überschaubaren Kreis der einflussreichen Intellektuellen Deutschlands festigt."



Rainer Hermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2018





"Nahezu auf jeder Seite gibt es für den Leser etwas zu bedenken, zu lernen, zu staunen."



Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 10. Februar 2018





"Während viele der Menschen, von denen die Reportagen erzählen, nach Europa schauen, blickt der Westen nicht zurück. Kermani hingegen tut es – neugierig und vorurteilsfrei."



Holger Heimann, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 28. Januar 2018





"Ein Buch so prall und bewegend, dass es gut ist, sich dafür 54 Tage zu nehmen, also Tag für Tag wieder in eine neue Welt einzutauchen."



Katja Weise, NRD.de, 26. Januar 2018






"Ein überwältigendes Reisebuch.“


Bayern2, Kirsten Böttcher


Über den AutorIn

Navid Kermani lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für seine Romane, Essays und Reportagen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Kleist-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis sowie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.