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Jeder ist beziehungsfähigOverlay E-Book Reader
Stefanie Stahl

Jeder ist beziehungsfähig

Der goldene Weg zwischen Freiheit und Nähe

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Produktdetails

Verlag
Kailash
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
320
Infos
320 Seiten
ISBN
978-3-641-20741-0

Kurztext / Annotation

»Eine glückliche Liebesbeziehung ist keine Glückssache, sondern eine Frage der persönlichen Entscheidung«, sagt Stefanie Stahl, Bestsellerautorin und Deutschlands führende Expertin für Bindungsangst. Die Allermeisten von uns haben das Potenzial mit einem Partner glücklich zu werden. Überzeugend und lebensnah zeigt sie, wie das mithilfe der Arbeit mit dem inneren Kind möglich ist. Vor allem gilt es, den Selbstwert zu stärken sowie die Balance zwischen Anpassung und Selbstbehauptung zu finden. Wenn wir diese Mechanismen verstehen, müssen wir nicht mehr darauf warten, dass sich der Partner verändert oder Mr oder Mrs Right anklopft, sondern können unser Glück selbst in die Hand nehmen.

Stefanie Stahl, Diplom-Psychologin und Buchautorin in freier Praxis in Trier, ist Deutschlands bekannteste Psychotherapeutin. Sie hält regelmäßig Vorträge und Seminare zu ihren Spezialgebieten Beziehungen, Selbstwertgefühl und praxisnaher Psychologie. Mit ihrem Modell vom Sonnen- und Schattenkind hat sie eine besonders bildhafte Methode zur Arbeit mit dem inneren Kind erschaffen, die über die Grenzen Deutschlands hinaus auf große Resonanz stößt. Stefanie Stahls Bücher, allen voran »Das Kind in dir muss Heimat finden«, stehen seit Jahren auf den Top-Rängen der Bestsellerlisten und haben sich millionenfach verkauft.
Die Autorin ist eine begehrte Keynote Speakerin, hostet zwei Podcasts und wird regelmäßig als Expertin für Presse und Talkshows angefragt.

Textauszug

Urvertrauen und das gespiegelte Selbstwertempfinden

Menschen kommen mit körperlichen und psychischen Grundbedürfnissen auf die Welt. Das Neugeborene ist zunächst dominiert von seinen körperlichen Empfindungen: Hunger, Durst, Kälte, Säugen, Füttern, Waschen, Windeln, Streicheln - die ersten Interaktionen mit seinen Bindungspersonen sind ganz körpernah. Das Bindungsbedürfnis des Säuglings wird durch körperbezogene Handlungen seiner Pflegepersonen erfüllt oder im ungünstigen Fall nicht bzw. nur unzulänglich erfüllt. Im ersten Lebensjahr entsteht das sogenannte Urvertrauen oder eben auch Urmisstrauen. Erlebt der Säugling bzw. das Kleinkind, dass jemand kommt, wenn es schreit, dass es gehalten, gestreichelt und gefüttert wird, dann entsteht in ihm auf einer tiefen körperlichen Ebene ein Vertrauen in diese Welt und andere Menschen, das sich in dem Gefühl manifestiert, willkommen zu sein. Aber nicht nur durch die körperbezogenen Pflegehandlungen erfährt das Kind etwas über seinen Wert, sondern auch durch die Mimik seiner nächsten Bezugspersonen. Wenn die Eltern häufig lächeln und strahlen, wenn sie ihr Kind betrachten, dann spiegelt dies dem Kind, dass seine Eltern froh und glücklich mit ihm sind. In der Psychologie spricht man deshalb vom gespiegelten Selbstwertempfinden. Es ist eine tiefe Konditionierung, die uns ein Leben lang erhalten bleibt: Wir streben nach Anerkennung durch unsere Mitmenschen und schämen uns, wenn wir Ablehnung erfahren. Der Wunsch nach Anerkennung und die Angst vor Ablehnung sind zutiefst menschliche Motive, die im Dienste unseres Bindungsbedürfnisses stehen. Wäre uns nämlich alles egal und nichts peinlich, dann wären wir nicht anpassungsfähig. Wir wären im wahrsten Sinne des Wortes a-sozial. Unser tiefes Bedürfnis nach Selbstwert und das emotionale Druckmittel Schamgefühl regulieren unser Verhalten in der Gemeinschaft.

Ob unsere psychischen Grundbedürfnisse nach Bindung und Selbstwert von unseren Eltern erfüllt werden, hängt in hohem Maße davon ab, wie bindungsfähig und einfühlsam diese sind. Das elterliche Einfühlungsvermögen gilt als das Königskriterium für Erziehungskompetenz. Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, ist die Empathie die Brücke vom Ich zum Du und somit ein wesentliches Merkmal unserer Bindungsfähigkeit. Gerade in den ersten Lebensjahren, in denen der Säugling seine Bedürfnisse nicht formulieren kann, ist er darauf angewiesen, dass seine Pflegepersonen sich in seine Bedürfnislage einfühlen können. Aber auch in späteren Entwicklungsjahren ist es von großer Bedeutung, dass die Eltern, oder wenigstens ein Elternteil, sich in die Wünsche, Freuden und Nöte des Kindes einfühlen können. Durch die Einfühlung erfährt das Kind, dass es richtig ist, so wie es ist und dass seine Gefühle berechtigt sind, was natürlich gleichsam auch bedeutet, dass es lernt, seine Gefühle und sein Verhalten zu regulieren. Kommt das Kind beispielsweise ganz traurig aus dem Kindergarten nach Hause, weil sein bester Freund nicht mit ihm spielen wollte, dann wird der einfühlsame Elternteil ihm seine Trauer spiegeln, indem er möglicherweise sagt: »Oje, ich kann verstehen, dass du traurig bist, weil der Philipp nicht mit dir spielen wollte.« Nachdem das Gefühl des Kindes benannt und anerkannt wurde, wird der einfühlsame Elternteil dann vielleicht auch eine Lösung vorschlagen: »Warte doch mal ab - vielleicht ist der Philipp morgen ja ganz anders drauf. Und wenn nicht, spielst du halt mit einem anderen Kind.« Hierdurch lernt das Kind gleichzeitig mehrere Dinge: 1. Das, was ich da fühle, heißt »traurig«. 2. Dieses Gefühl ist berechtigt, und 3. Es gibt eine Lösung für dieses Gefühl. Und so verhält es sich auch mit anderen Gefühlen wie Freude, Zuneigung, Wut, Scham oder Eifersucht. Das Kind lernt über das einfühlsame Formulieren und Kommentieren seiner Bezugspersonen, diese Gefühle zu benennen und sie in sich zu integrieren. Das bedeutet, dass

Beschreibung für Leser

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