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Frühling, Sommer, Herbst und TodOverlay E-Book Reader
Stephen King

Frühling, Sommer, Herbst und Tod

Vier Kurzromane

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Produktdetails

Verlag
Heyne
Erschienen
2013
Sprache
Deutsch
Seiten
720
Infos
720 Seiten
ISBN
978-3-641-12798-5

Kurztext / Annotation

Meisterstücke des alltäglichen Grauens
Der Band vereint vier Kurzromane, darunter Die Leiche und Pin-up, die als Filmvorlagen für die mehrfach für den Oscar und den Golden Globe nominierten Filme Stand By Me und Die Verurteilten dienten.

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.

Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

Textauszug

1

Er sah wie der typische amerikanische Junge aus, als er auf seinem Fahrrad mit dem heruntergezogenen Lenker durch eine Wohnstraße des Vororts fuhr, und genau das war er auch: Todd Bowden, dreizehn Jahre alt, eins zweiundsiebzig groß und gesunde fünfundsechzig Kilo schwer, strohblondes Haar, weiße, gleichmäßige Zähne und eine leicht gebräunte Haut, die noch nicht die geringsten Spuren von Jugendakne aufwies.

Er lächelte ein Sommerferienlächeln, als er nicht weit von seinem eigenen Haus durch Sonne und Schatten radelte. Er sah aus wie ein Junge, der vielleicht Zeitungen austrug, und das war tatsächlich der Fall - er verteilte den Santo Donato Clarion. Er sah außerdem aus wie ein Junge, der vielleicht gegen Provision Glückwunschkarten verkaufte, und auch das hatte er schon getan. Es war die Sorte, in die der Name des Kunden eingedruckt wurde - jack und mary burke oder don und sally oder die murchisons. Er sah aus wie ein Junge, der vielleicht bei der Arbeit pfiff, und das tat er auch oft. Er konnte sogar sehr gut pfeifen. Sein Vater war Architekt und verdiente vierzigtausend Dollar im Jahr. Seine Mutter hatte am College im Hauptfach Französisch studiert und hatte Todds Vater kennengelernt, als der verzweifelt eine Nachhilfelehrerin suchte. In ihrer Freizeit tippte sie Manuskripte. Sie bewahrte Todds alte Schulzeugnisse in einer Mappe auf. Ihr ganzer Stolz war das Zeugnis zum Abschluss der vierten Klasse, auf das Mrs. Upshaw »Todd ist ein sehr guter Schüler« gekritzelt hatte. Und das war er auch. In allen Fächern Einser und Zweier. Wenn er noch besser gewesen wäre - also nur Einser gehabt hätte -, hätten ihn seine Freunde vermutlich für verrückt gehalten.

Vor dem Haus in der Claremont Street 963 brachte er sein Rad zum Stehen und stieg ab. Das Haus war ein kleiner Bungalow und lag unauffällig ziemlich weit hinten auf dem Grundstück. Es war weiß mit grünen Läden und grünen Verzierungen. Vorn zog sich eine Hecke am Grundstück entlang. Sie war gut bewässert und geschnitten.

Todd strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht und schob sein Rad über den Weg zum Eingang hinauf. Er lächelte immer noch, und sein Lächeln war offen und erwartungsvoll und schön. Am Eingang stellte er das Rad ab und nahm die zusammengefaltete Zeitung von der unteren Stufe. Es war nicht der Clarion; es war die L. A. Times. Er klemmte sie unter den Arm und stieg die Stufen hoch. Hinter der verglasten äußeren Tür war eine schwere Holztür ohne Fenster. Rechts am Türrahmen war die Klingel angebracht und darunter zwei Schilder. Sie waren sorgfältig auf das Holz geschraubt und mit einer Plastikhülle gegen Vergilben oder Verrosten geschützt. Deutsche Gründlichkeit, dachte Todd, und sein Lächeln wurde ein wenig breiter. Es war der Gedanke eines Erwachsenen, und Todd gratulierte sich jedes Mal im Geiste, wenn er einen solchen hatte.

Auf dem oberen Schild stand Arthur Denker.

Das untere Schild enthielt den Hinweis Keine Bettler, keine Hausierer, keine Vertreter.

Immer noch lächelnd, betätigte Todd die Klingel.

Irgendwo weit hinten im Haus hörte er ihr schwaches Summen. Er nahm den Finger vom Knopf, legte den Kopf schief und wartete auf das Geräusch von Schritten. Es blieb aus. Er sah auf seine Timex-Uhr (die er einmal für den Verkauf von persönlichen Grußkarten bekommen hatte) und sah, dass es zwölf Minuten nach zehn war. Der Kerl müsste doch schon aufgestanden sein. Todd stand selbst in den Sommerferien nie später als halb acht auf. Morgenstund' hat Gold im Mund.

Er wartete noch dreißig Sekunden, und als es im Haus stumm blieb, lehnte er sich gegen die Klingel und beobachtete den Sekundenzeiger seiner Timex. Er hatte den Klingelknopf genau einundsiebzig Sekunden lang gedrückt, als er endlich schlurfende Schritte hörte. Aus der Art des Geräusches s

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